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Urbane Seilbahnen_Kreuzungen

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SEILBAHNEN als Verkehrsmittel der ZUKUNFT ?


ZUR BEACHTUNG: Diese Einzelseite enthält auch Details, Beschreibungen und Vorschläge für ein (vernetztes) Seilbahnsystem der ZUKUNFT, theoretische Ideen, die über den Stand der Technik der Gegenwart hinausgehen und noch der Prüfung und Entwicklung bedürfen !

Die Seilbahn in der Stadt hat Zukunft. Innerörtliche Gondelbahnen können so manches Verkehrsproblem und Transportproblem, vor allem in der Dritten Welt, lösen. Erneuerbare Energie kann nachhaltig für den Verkehr genutzt werden, CO2-Emissionen werden vermieden, Abgasimmissionen in den Straßen werden erheblich reduziert und zugleich steigt die Lebensqualität der Stadtbewohner.

Normale Kreuzungen bei Seilbahnen sind ein Problem. Die direkte Kreuzung funktioniert sowieso nicht, da das untenliegende Seil das Gehänge der Gondel vom obenliegenden Seil hindern würde. Also funktioniert es nur auf 2 unterschiedlichen Stockwerken oder über einen Rundkurs. Ein Kettenförderer an der Innenseite der Gondelkreisbahn befördert dabei die Gondeln im Kreis, ein Kettenförderer an der Außenseite der Gondelkreisbahn zu und weg von der Kreuzung.

Die größte Schwierigkeit bei einem Rundkurs dürfte sein, 4 Linien mit Fahrzeugen im 10-Sekunden-Takt kreuzen zu lassen, wobei alle 4 Linien (mit getrennten Antrieben) bzw. die 2 Linien (mit jeweils gleichem Antrieb) die gleiche Geschwindigkeit haben müssen (bei mehreren Kreuzungen im Prinzip alle Linien).

Unter optimalen Voraussetzungen erreicht dann im Schnitt alle 2,5 Sekunden ein Fahrzeug die Kreuzung. Bei einer Geschwindigkeit von 7,5 m/s und einem Gondelabstand von 10 Sekunden beträgt der Gondelabstand 75 m, bei einer Geschwindigkeit von 1 m/s nur mehr 10 m. Und in diesem Zeit- und Raum-Fenster sollen gegengleich zwei Fahrzeuge den Weg kreuzen.


Normalerweise fahren Gondeln in den Stationen auf extra Schienen hängend. Normale Weichen wie bei Eisenbahnen oder üblichen Stationsschienen sind allerdings dann nicht möglich, weil der Gehängearm oder die Ausfahrt in jedem Fall stören würden. Die einzige Abhilfe dafür sind Wechselweichen, bei denen ein starrer Fahrweg gegen einen anderen starren Fahrweg gewechselt wird. Diese Wechselweichen umzustellen kostet Zeit.

Außerdem müsste bei einem Rundkurs für jede passierende Gondel vor der Einfahrt die Weiche gestellt werden und nach der Einfahrt (für die anderen Gondeln im Kreislauf) wieder rückgestellt werden und derselbe Vorgang bei der Ausfahrt. Geht man nun von 4 Linien mit 10-Sekunden-Taxt aus, wären das 4 x 360 x 4 = 5.760 Schaltvorgänge pro Stunde, 115.200 in 20 Stunden, aufgeteilt auf die 8 Weichen ergibt das 14.400 Schaltungen pro Weiche und Tag oder mehr als 5 Millionen pro Jahr. Das führt schnell zu Verschleisserscheinungen. Abgesehen davon, dass die 10 Sekunden Abstand für die 2 Stellzeiten der Weichen und für das Einschleusen der Fahrzeuge auch ein Problem darstellen könnten.

Einfacher geht das System mit
passiven Weichen. Dabei bestimmt nicht mehr die Weiche, wohin das Fahrzeug fährt, sondern das Fahrzeug bestimmt die Kursänderung. Und die Gondel müsste in der Station auf Schienen fahren, die unter der Gondel wären. Dann stört der Gehängearm nicht.

Will man nur 2 Linien kreuzen, dann benötigt man Führungsschienen, mittig unter dem Boden der Gondel, die Nord-Süd bzw. Süd-Nord verlaufen und Führungsschienen, die mittig über der Gondel auf der Strecke West-Ost bzw. Ost-West verlaufen. Ein Führungsstift an der Gondel greift nun entweder oben oder unten in die Führungsschienen ein. Für die Passage der Kreuzung nach Norden und Süden ist der Stift unten, für die Passage nach Westen und Osten ist der Stift oben. Das heisst jedes Fahrzeug der entsprechenden Linie wird entsprechend der jeweils „aktivierten“ Führungsschienen in die Station und wieder aus der Station geleitet. Ein Kettenförderer an der Innenseite der Gondelkreisbahn befördert die Gondeln im Kreis, ein Kettenförderer an der Außenseite der Gondelkreisbahn zu und weg von der Kreuzung. Mit diesem System wäre eine Geradeausfahrt und auch ein Rechtsabbiegen zu bewerkstelligen (die Förderschienen haben immer EINEN definierten „Ausgang“ und können ZWEI „Eingänge“ haben).

Passive Abt'sche Weiche: Bei einspurigen Standseilbahnen mit Ausweichstrecken in der Mitte der Strecke hat der bei der Ausweiche links fahrende Wagen die Radkränze (das sind die „Seitenteile“ bei Schienenrädern) der linken Räder auf der linken Seite, der Wagen, der bei der Ausweiche rechts fährt, auf der rechten Seite. Somit wirken die jeweiligen Außenschienen wie Führungsschienen.



Aber mit einer Kreuzung oder 2 Richtungen alleine ist es nicht getan. Sinnvoller wäre es , wenn die Gondeln bei den Kreuzungen beliebig Abbiegen könnten. Dazu benötigt man zuschaltbare passive Weichen in Form von bei den Gondelrädern zuschaltbaren Radkränzen. Die Zuschaltung erfolgt durch Kontakte oder Hebel, die nach Einfahren in den Rundkurs den Radkranz innen (=beim kleineren Kreisradius) zuschalten und bei der jeweiligen Weiche den Radkranz innen heben und den Radkranz außen zwecks Abbiegens senken. Die Kontakte oder Hebel befinden sich zweckmäßigerweise an der Seite der Räderaufhängung, wovon ein oder zwei aktiviert (programmiert) sind. Eine Gondel, die nur in Nord-Süd-Richtung oder Süd-Nord-Richtung fährt, benötigt zwei aktivierte Kontakte, weil sie im Rundkurs immer bei zwei Weichen die Richtung wechseln muss.

Von aussen kann gesteuert werden

  • dass die Weiche wie aktiv ist (indem Strom in den Kontakten anliegt oder Schienen zu den Hebeln hingeklappt sind)
  • ob alle Wagen bei dieser Weiche abbiegen sollen (indem an allen Kontakten ständig Strom anliegt)
  • oder ob nur ein „Kurswagen“ von der Leitstelle gesteuert an dieser Weiche abbiegen soll und alle anderen folgenden Gondeln wie nach ihrer Programmierung
  • und dann noch die automatische Programmierung/Aktivierung der Gondeln, damit das nicht manuell sondern automatisch erfolgt. Speziell wenn man Kurswagen vorsieht (die nur in Zeiten mit wenig Passagieraufkommen und weniger Gondeln am Seil bewältigt werden können), die vom Punkt A zum Punkt B fahren, dort garagiert werden und dann für den Linienverkehr neu programmiert werden müssen).


Jede Gondel einzeln nur von außen zu steuern erscheint nicht sinnvoll, denn die Passagiere wählen für ihre Fahrt eine vorgegebene Reiseroute bzw. Seilbahn-Linie, die sich nicht mehr ändern soll.


Als Alternative zur Steuerung in 4 Richtungen könnten zusätzliche Abt'sche Führungsräder auf 4 verschiedenen seitlichen Schienenpaaren in 4 verschiedenen Ebenen fahren. Dort wo abgezeigt wird führt das Außenrad nach außen und die Innenschiene ist unterbrochen, dort wo weiter im Kreis gefahren wird führt das Innenrad und die Außenschiene ist unterbrochen. Dazu muß die Gondel schon vor der Einfahrt in die Station auf die geplante Fahrtrichtung programmiert sein. Je nach Richtung müssten dann die Führungsräder auf unterschiedlichen Höhen arretiert sein.

Auf die Mischung und Entmischung der Linien bei einer Kreuzung und die Weichenproblematik kann aber verzichtet werden, da sie nicht unbedingt notwendig sind:


Vom Verkehrsfluß gesehen ist es unsinnig für jede Gondel eine Abbiegeoption für alle 4 Richtungen zu haben. Bei einer Sternstruktur wird es Hauptlinien geben und Nebenlinien. Und zum Mischen von 4 Linien müssen alle die gleiche Geschwindigkeit haben. Wenn Richtung und Gegenrichtung getrennte Antriebe haben und die kreuzende Seilbahn ebenso wären 4 Geschwindigkeiten denkbar.

Abhilfe schafft dabei eine
drehbare Wechselweiche wie sie

  • in manchen Seilbahnstationen zum Garagieren,
  • bei Roller Coastern (Achterbahnen)
  • oder bei Einschienenbahnen Verwendung findet.


Mit einem speziellen Schienensystem, das 2 Fahrmöglichkeiten zulässt:

  • Geradeausfahrt nur für eine Linie (Richtung und Gegenrichtung), die querende Linie wendet (Richtung und Gegenrichtung),
  • Richtungswechsel = Kurvenfahrt für alle Linien.

Je nach Stellung der Drehweiche (ich nenne sie unbescheiden „Ecker'sche Drehweiche“) ergeben sich daraus 4 Schaltvarianten:

Bei einer Kreuzung sind Haltestellen NACH der Drehweiche nötig, um nach einer allfälligen Weichenstellung immer eine Aussteigemöglichkeit zu bieten. Es müssen vier Haltestellen sein, um für die Weichenstellung "Linienende" (mit Umkehrung der Gondeln) in jeder Schaltvariante über eine Haltestelle zu verfügen.
Oder eine gemeinsame Haltestelle auf einem Rundkurs.

Wahrscheinlich wird wenig Platz für Mittel-Haltestellen zur Verfügung stellen. Dann müssten Bremsstrecken und Beschleunigungsstrecken übereinander errichtet werden, zuerst z.B. die Mittelstation einer Linie und später oder sofort die Mittelstation der zweiten Linie aufgesetzt. Eine Drehweiche wäre dann sinnvoll zwischen den Stationen


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